Wenn die Gedanken nur noch ums Spielen kreisen

Erstellt von Kerstin Kempermann |

Aktionstag gegen Glücksspielsucht am 28. September.

Oldenburg/Ammerland, 26.9.2022 - Für viele Menschen sind Glücksspiele spannend und machen Spaß. Sie bergen allerdings auch hohe Suchtrisiken. In Deutschland sind rund 430.000 Menschen glücksspielsüchtig. Mit dem Aktionstag gegen Glücksspielsucht wird am 28. September auf das Thema aufmerksam gemacht.

 

„Ein Glücksspiel ist ein Spiel, bei dem Geld eingesetzt wird und der Ausgang des Spiels ganz oder überwiegend vom Zufall abhängt“ weiß Sebastian Ihne, Fachkraft für pathologisches Glücksspiel der Fachstellen Sucht Ammerland und Oldenburg und ergänzt: „Hierzu zählen u.a. die Automatenspiele in den Spielhallen und der Spielbank, aber auch Poker, Black Jack, Roulette, Sportwetten und Lotto.“

 

Anzeichen für eine Glückspielsucht kann sein, dass eine Person häufig an das Spielen denken muss. Die Gedanken kreisen um Fragen wie beispielsweise „Wann kann ich das nächste Mal spielen?“ oder „Was kann ich meiner Familie erzählen, warum ich nicht nach Hause gekommen bin?“.

 

Der Weg in die Sucht verläuft oft sehr schleichend. Betroffene machen positive Erfahrungen mit dem Spielen. Häufig gewinnen sie am Anfang und erleben ein euphorisches Gefühl. Dieses Gefühl wollen sie erneut haben und spielen weiter. Dabei kommt es schnell zu ersten Verlusten. Oft neigen Betroffene dazu, diese Verluste durch erneutes Spielen ausgleichen zu wollen und kommen aus dem Teufelskreis nicht mehr eigenständig heraus. Als Folge distanzieren sich Betroffene häufig von Familie und Freunden und auch die Arbeit wird vernachlässigt.

 

Sollte der Verdacht eines problematischen Glücksspielverhaltens bestehen, können sich Betroffene und Angehörige zur Abklärung an eine der vier Suchtberatungsstellen des Diakonischen Werks im Oldenburger Land wenden. „In einem persönlichen Gespräch analysieren wir mit den Betroffenen das Spielverhalten und das Spielausmaß und erarbeiten gemeinsam erste Interventionen gegen das Spielen“ erklärt Sebastian Ihne.

 

Außerdem richten die Fachstelle Sucht ab dem 24. Oktober diesen Jahres eine Telefonhotline für Betroffene und Angehörige unter der Telefonnummer 0162 41 64 586 ein. Das Angebot kann jeden Montag zwischen 18.00 – 19.00 Uhr (außer an Feiertagen) angenommen werden. Bei Bedarf können die Zeiten noch erweitert werden. Anrufer können anonym bleiben und die Mitarbeitenden unterliegen der Schweigepflicht.

 

Die Kontaktdaten der Fachstellen Sucht finden Sie unter

www.dw-ol.de/ich-suche-hilfe/suchthilfe

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